Friday, September 12, 2008

la Paz

La Paz liegt in einem Talkessel, erstreckt sich aber auch auf die umliegenden Berghänge. Die Stadt an sich ist wie folgt aufgebaut: ganz im Norden ist El Alto, eine eigenständige Stadt, die aber fließend in La Paz übergeht. El Alo ist der höchstgelegende Teil des Städtekomplex, und hier liegt auch der Flughafen. Die Bewohner im Süden sagen über El Alto, dass es kalt, dreckig und hässlich ist. Kalt ist es da oben wirklich. Der Höhenunterschied zwischen dem höchstgelegen Teil El Altos und der Südzone La Pazs beträgt 1000 Höhenmeter, was ungefähr einen Temperaturunterschied von 5-7 Grad ausmacht. Als es in la Paz letzte Woch geregnet hat, hat es in El Alto geschneit.
Dort oben ist es für Ausländer wirklich niciht so sicher, aber dot oben gibt es bis auf eine schöne aussicht auf die Stadt nicht so viel. El Alto wächst sehr schnell, aber der Großteil der Neubürger sind arme Campesinos aus dem Hochland, die hier ihr Glück versuchen, weswegen die Armut wieder zunimmt. Auf dem Weg zum Titikakasee fährt man durch die Randgebiete El Altos, und da hab ich halt auch gesehen wie die Frauen ihre Wäsche in dem momentan total dreckigen Fluss (momentan dreckig, weil Trockenzeit ist und er wenig Wasser führt, so dass die Abwässer nicht flussabwärts gespült werden) waschen. Der großteil der Bevölkerung in El Alto sind Quecua oder Aymara. An den Mauern und Häuserzeilen sind überall Aufrufe zur Unidad (einheit) und Pro Evo Sprüche, weil er auch hier große unterstützung findet.
Ich wohne und arbeite im Zentrum. Hier befindet sich die Flaniermeile (Prado), genauso wie ein paar Wolkenkratzer, die Regierungsgebäude, einkaufsmöglichkeiten und viele Pubs und Bars.
im Süden der Stadt liegt die sogenannte Zona Sur. Das ist das wohlhabenste Viertel von La Paz. Von Armut und den sozialen Problemem bekommt man hier unten nicht viel mit. Es ist eigentlich eine Reichenenklave. Die Häuser sind zum teil riesengroß, aber dafür auch gut geschützt. Die meisten Straßenzüge haben einen privaten Wachdienst.
Die Straßen in der Stadt sind eigentlich alle recht gut, sind aber zum teil recht steil und führen irgendwie ineinander. Die Straßen sind gesäumt von kleinen Ständen, an denen man tagsüber für ein paar Bolivianos wirklich alles von Obst, Süßigkeiten, Pflegemitteln zu Handys und anderen Elektrosachen bei Indiofrauen kaufen kann. nachts werden dann irgendwelche gerichte angeboten, die auf holzkohleöfen auf den Gehwegen gekocht werden.
Außer den Ständen stechen drei weitere Gruppen total ins Auge, weil sie überall aufzufinden sind und das Stadtbild sehr prägen: Schuhputzer, Wachpersonal und Bettler.
Man kann sich an jeder ecke für ein bis zwei Bolivianos seine Schuhe putzen lassen. Die schuhputzer erkennt man an ihrem kleinen holzkasten, in dem sie ihre Politur aufbewahren und der gleichzeitig als sitz dient, und an ihren Skimasken, die sie immer anhaben.
Wachpersonal ist hier wirklich an jeder ecke vorhanden. momentan, aufgrund der Unruhen, wurden sogar uniformierte mit Schlagstöcken vor den bankautomaten postiert. In Cafes und Supermärkten ist es aber normal. Meistens sind die wächter nur mit Schlagstöcken bewaffnet, nur vor den banken sieht es anders aus. Am Anfang war es für mich wirklich befremdlich, von zwei Männern mit kugelsicherer Weste und Pumpgun im Anschlag begrüßt zu werden, als ich ins Bankgebäude reingegangen bin, inzwischen habe ich mich an diesen Anblick vor Kreditinstituten und anderen wichigen Gebäuden gewöhnt.
Traurigerweise gibt es auch sehr sehr viele Bettler. Sie sind meist alte Indigene, die wirklcih Hilfe brauchen. Wenn man ihnen was gibt, wird man auf aymara oder quechua gesegnet, wenn man nichts gibt in dne selben sprachen beschimpft oder verflucht.
Die indigenen Frauen, die Cholas heißen, erkennt man auch sofort. viele von ihnen tragen traditionelle Kleidung, also bunte Röcke und lagenweise Ponchos. Man sieht sie auch nur selten mit Tüten. Ihre einkäufe tragen sie in Decken gehüllt auf den rücken. Genauso werden auch Babies und Kleinkinder transportiert, was wirklich lustig aussieht. Das Bild wird von einem Bowlerhut abgerundet. Das sind die schwarzen Melonen, die eigenltich aus Enland kommen. Sitzt der Hut schief, ist die frau noch nicht verheiratet, sitzt er geade, dann schon.

1 comment:

Annemarie said...

Klingt irgendwie furchtbar traurig. Wahrscheinlich ist es jedoch genau dieser Gegensatz - dieser Unterschied zwischen wirklich arm und wirklich reich, der diese Stadt und ihren Reiz ausmacht.
Trotz ihren sehr misslichen Lage sind diese Menschen wahrscheinlich mehr als manch ein Europäer fähig die wahren Schätze des Lebens zu erkennen... Wer weiß.
Thanks for sharing these impressions,
Annemarie