Monday, September 15, 2008

Muela del Diablo

Der Muela del Diablo ist ein Fels, der etwas südlich von la Paz auf einem Beghang liegt (siehe Fotos). Übersetzt heißt es Teufelszahn, und um diesen Fels ranken sich viele Mythen der Aymara. Angeblich saugt das Loch im Fels am Fuße des Teufelszahns unachtsame Hunde und junge Männer ein, die dann für immer verschwinden. Der Teufelszahn ist, so wurde es uns jedenfalls gesagt, ein inaktiver Vulkan. Außerdem ist er ein beliebtes Ziel der Städter für Wanderungen am Sonntag, also haben Kai und Ich uns letzte Woche auch aufgemacht.
Anfangspunkt ist ein Friedhof namens San Pedegral im Süden der Stadt. Von da aus folgt man der Landstraße, die hier nur eine Schotterpiste ist, den ersten Berg hoch. Dieser erste Anstieg war extrem steil und für mich auch anstrengend, weil das meine erste sportliche Betätigung war seit dem ich hier bin und die dünne Luft mich schnell hat außer Atem kommen lassen. Die Straße mündet schließlich in einen Wanderweg, der durch ein kleines Bergdorf führt. Das Dorf war schon ein Erlebniss für sich; Häuser aus Lehmziegeln mit Dächern aus Wellblech, Esel und Schweine, die in Anbauten neben den Hütten gehalten werden und sich in der kargen Berglandschaft ihr Futter suchen, und das alles vielleicht eine Stunde außerhalb von La Paz...
Leider war die Beschilderung des Weges nicht so super (Überraschung), und somit haben Kai und ich uns erstmal ein bisschen verlaufen, was im Endeffekt nicht schlimm war, weil wir erstens Zeit hatten und zweitens mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt belohnt wurden.
Der Weg hoch zum Muela führte durch wunderschöne Berglandschaften, bizarre Felsformationen und Kartoffelfelder. Es hat stark ans valle de la Luna erinnert, weil auch hier die gleichen Phänome die zum Teil sehr weichen Steine geform haben.
Am Muela angekommen haben wir erstmal eine Pause gemacht und was gegessen und dabei den unglaublichen Ausblick genossen, da wir auf ca. 4000 Meter Höhe waren und weit in die Täler schauen konnten. Leider haben wir es nicht ganz auf den Berg geschafft, weil dafür Kletterausrüstung nötig ist, aber wir haben ja noch ein Jahr Zeit um sowas zu machen.
Auf dem Rückweg sind wir einen anderen Weg gekommen und somit noch ein bisschen durch die Berge südlich von La Paz gewandert. Dieser war allerdings sehr steil, eng, steinig und rutschig, so dass wir froh waren, als wir nach einer eineinhalbstündigen Rutschpartie endlich wieder in der Stadt angekommen sind. Beim Abstieg sind wir dabei durch Las Floridas, einem Teil der Zona Sur gelaufen, der mit zu den reichsten Teilen gehört. Für uns war es komisch zu sehen, wie nur durch einen Berg und vielleicht durch 4 Kilometer Luftlinie getrennt die einen in Lehmhütten hausen, wohingegen in diesem Teil ein Porsche vor einer riesigen Villa mit bewaffneten Wachpersonal steht...
Die Wanderung war auf jeden Fall gut um sich zu akklimatisieren. Unser erster mehrtätige Trekkingtrip wird dann wahrscheinlich in Peru der Inka Trail sein, bei dem man außerhalb von Cuzco startet und zum Machu Picchu läuft. Die Fotos zum Hike sind übrigens rechts neben Eintrag.

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